Alpenüberquerung
Vom Oberallgäu in die Lombardei
Telefon 0831 13453 oder 0171 3128426
Es ist Sonntag der 20. Februar, im Allgäu
schneit es heftig und man kann kaum 500
Meter weit sehen. Doch die Meteorologen
haben für den nächsten Tag schönes Wetter
angesagt. Ein Hochdruckgebiet nähert sich
von Westen und das wetterbeherrschende
Tief soll nach Osten abziehen. Für einen
Ballonfahrer bedeutet das starken Nordwind
in der Höhe und gute Sichten über den Alpen.
In Oberitalien wird sich Nordföhn einstellen,
damit sind die seltenen Bedingungen für eine Alpenüberquerung gegeben.
Die Vorbereitungen beginnen sofort, der Gasvorrat wird ergänzt, Sauerstoff zum Atmen
in großer Höhe wird besorgt, heißer Tee, Brotzeit und Notausrüstung werden bereit-
gestellt. Am nächsten Morgen ist die Situation perfekt. Eine frisch verschneite
Landschaft begrüßt die Ballonfahrer, die ihren Ballon noch im Morgengrauen aufrüsten.
7 Uhr 45 ist es soweit, die ersten Sonnenstrahlen berühren die Allgäuer Berggipfel,
der Ballon hebt ab und steigt auf eine Höhe von 4500 Meter. Die Aussicht ist atem-
beraubend, bereits nach 40 Minuten haben wir die Stadt Landeck und das Inntal
unter uns. Wir reisen jetzt in unserem Ballon mit ca. 100 km/h in Richtung Süden.
Nach einer Stunde sind wir über dem Reschensee und überfahren die Grenze nach
Italien. Direkt vor uns erhebt sich der Ortler, König der Berge, in seiner majestätischen
Größe. Die Reise geht weiter über den Adamello und den Lago d'Idro, wir sehen aus
unserem Ballonkorb zur Linken den Gardasee und die Dolomiten.
Wenn unser Blick nach Süden schweift grüßt
uns der Mont Blanc, die Seealpen sind deutlich
zu sehen und im Süden, bereits über der
Poebene wird unser Blick durch die Appen-
ninen begrenzt. Wir sind glücklich, als wir in
4000 Meter über der Stadt Bergamo unseren
Abstieg einleiten. Unser Ziel ist ein Landeplatz
irgendwo in der Nähe des Flusses Po. Wir
können die Windungen des Flußbettes schon
gut erkennen. 11 Uhr 48, nach ca. 4 Stunden
landen wir auf einer schönen Wiese nahe der Stadt Bozzolo. Ein großartiges Erlebnis
geht zu Ende! Schon bald kommen einige freundliche Italiener und bieten staunend Ihre Hilfe an. Unser Verfolger, der uns mit dem Auto wieder zurück nach Kempten bringen
wird, ist erst am Brenner und wird noch gut 3 Stunden brauchen, um uns zu treffen. Wir
nutzen die Zeit um bei einem guten Essen unsere Eindrücke zu verdauen.

Weiterführende Links:
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